In den Zeiten des Klimawandels und der „Friday for Future“-Bewegung ist es angebracht, auch im Bereich der Desinfektion und Hygiene umzudenken. Seit Beginn der Industrialisierung sind die Konzentrationen der sich in der Atmosphäre befindlichen Treibhausgase durch den Ausstoß menschengemachter Treibhausgase stark angestiegen. Sie tragen, wie die natürlichen Treibhausgase, zur globalen Erderwärmung bei, indem sie den direkten Austritt der Wärmestrahlung von der Erde ins All verhindern.
Im Vergleich zu den anderen Treibhausgasen ist der Beitrag des CO2 zum gesamten menschengemachten Treibhauseffekt am größten. 23% des gesamten CO2 Ausstoßes im Jahr 2014 wurde durch den Transport von Gütern erzeugt, davon allein 17 % im Straßenverkehr. Zahlreiche LKWs transportieren tagtäglich hunderte von Tonnen an herkömmlichen Desinfektionsmitteln auf Europas Straßen. Häufig handelt es sich bei den transportierten Gütern um Gefahrgut, für das strenge Auflagen beim Transport gelten. In der Anwendung und in der Lagerung unterliegt der Gefahrstoff ebenfalls strikten Regulierungen. Zusätzlich tragen diese Kanister zum Plastikmüll bei.
Andererseits ist eine erfolgreiche Desinfektion in zahlreichen Aspekten zwingend notwendig, z.B. in der Lebensmittelindustrie oder beim Betreiben von offenen Rückkühlsysteme. Bei Letzteren, um zu verhindern, dass lebensbedrohliche Legionellen über Aerosole in die Umgebungsluft gelangen und so Menschenleben gefährdet werden. Glücklicherweise ist eine effektive Desinfektion bei gleichzeitiger Reduktion von CO2 sowie Plastikmüll möglich. Die Lösung liegt in der Herstellung eines Desinfektionsmittels vor Ort. Hierzu benötigt man lediglich Wasser, Industriesalz und Strom sowie eine in-situ Anlage zur Herstellung von aktivem Chlor.